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Mittwoch, 8. Oktober 2014

Atelierbesuch bei Prof. Jerry Zeniuk und Ingrid Floss mit den Freunden Haus der Kunst

Besuch im Atelier des Künstlerpaars Ingrid Floss und Prof. Jerry Zeniuk
Bereits beim Betreten des Ateliers des Künstlerpaars Ingrid Floss und Jerry Zeniuk wird man von der besonderen Stimmung in den hohen Räumen der ehemaligen Post im Münchner Westend gefangen genommen. Jerry Zeniuks Eltern sind ukrainische Flüchtlinge, die in Deutschland Zuflucht gesucht hatten. 1945 in Bardowick bei Lüneburg geboren, ist er mit seinen Eltern fünf Jahre später in die USA, nach Boulder, Colorado, ausgewandert, wo er auch sein Kunststudium beendete. Nach einigen Jahren New York ist er zurück nach Deutschland gekehrt und hat von 1993 bis 2011 als Professor für Malerei und Graphik an der Akademie der Bildenden Künste in München unterrichtet. Die Staatsgalerie Moderne Kunst im Augsburger Glaspalast hat bis vor kurzem (von
Prof. Jerry Zeniuk in seinem Atelier 
Mai 2012 bis März 2014: "Jerry Zeniuk. Elementare Malerei") eine umfangreiche Werkschau, die über 40 Jahre seiner künstlerischen Tätigkeit umfasst, präsentiert. Ingrid Floss und Jerry Zeniuk malen Bilder, die aus der Farbe heraus entstehen. Jerry Zeniuks Bestreben ist es, in die Fläche - die Leinwand - Räumlichkeit einzubauen - er möchte "Raum schaffen, wo es keinen Raum gibt". Betrachtet man die Bilder längere Zeit, fangen die Punkte an, sich im Raum zu bewegen. Der Punkt - als ausgewählte Form für Farbe - stellt für Jerry Zeniuk eine Möglichkeit dar, eine Farbe von anderen abzugrenzen - es geht ihm um die Beziehung zwischen den Farben und darum, Räume auf der Leinwand zu schaffen, die alle gleich stark sind, so dass das fertige Bild ein harmonisches Ganzes darstellt. Es stellt für ihn eine ständige
Werke von Ingrid Floss
Herausforderung dar, die Balance zwischen der Dominanz mancher Farben, - manche treten zurück und lassen anderen den Vortritt - der Größe der Punkte und dem richtigen Abstand zwischen ihnen zu finden. Punkte, die sich nicht harmonisch in das Ganze einfügen, werden vom Künstler übermalt und geändert. Seine Punkte können rund, abgeflacht, ausgefranst sein - manchmal wird ihr Rand sichelförmig verstärkt - sie wirken manchmal als hätten sie Schatten, manchmal berühren sie sich und halten ein anderes Mal eine gewisse Distanz ein. In der Kunst gibt es kein richtig oder falsch, sind sich beide Künstler einig. Ingrid Floss möchte - nach dem Vorbild der Natur - Bilder schaffen, die zur Ruhe gekommen sind, aber dennoch lebendig wirken. Die Künstlerin, die anlässlich der open Art eine Ausstellung in der Münchner Braun-Falco Galerie (Maximiliansplatz 9) hat, möchte in ihren Bildern durch die Wirkung der Farbe ebenfalls einen Raum schaffen. Ihre Gemälde sind kraftvoll und kommunizieren mit den Bildern ihres Partners, wie sie in einer Ausstellung in der Galerie ars agenda vor einigen Jahren (September 2009) zeigen konnten. Ein sehr gelungener und inspirierender Abend für die Freunde, die von der Offenheit der Künstler begeistert waren!
Ingrid Floss und Prof. Jerry Zeniuk

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