Lola Montez wird als ein dramma per musica in einer Fassung
von Tom Kühnel und Jürgen Kuttner im Münchner Cuvilliéstheater seit Januar
diesen Jahres gezeigt. Das Stück fängt damit an, dass Lola - von der Band
lautstark begleitet - nicht sehr schmeichelhaft über Männer sinniert.
Lola Montez, eine gebürtige Irin, die mit bürgerlichem Namen
Elizabeth Rosanna Gilbert hieß, gab sich als spanische Tänzerin aus Sevilla aus
und stieg nach zahlreichen Reisen in Europa im Herbst 1846 im Münchner
Bayerischen Hof ab. Nachdem ihr der Intendant der Münchener Hofbühne einen
Auftritt versagte, sprach sie direkt bei König Ludwig I. vor, der fast
augenblicklich ihren Reizen verfiel und sie als seine Geliebte auserwählte. Er
schenkte Lola eine Villa (in der Barerstr. 7) und finanzierte großzügig ihren
luxuriösen Lebensstil. Als das Kabinett sich gegen ihre Einbürgerung stellte,
entließ der König das Kabinett; er schloss auch die Universität ein Semester
lang, als die Studenten eine Revolution gegen Lola anzettelten. Als dann im
Februar 1848 Bürger und Studenten vor der Residenz protestierten, beugte sich
der König dem öffentlichen Druck und verbannte Lola schweren Herzens aus Bayern.
Der Kunstgriff, Lola durch zwei Lolas – eine innere und eine
äußere – darzustellen, ist äußerst gelungen und macht die Vorstellung zu einem
wahren Genuss. So lernt man zum einen die äußere, sehr selbstbewusste und
kämpferische Lola kennen, die den Männern ihrer Generation und den
vorherrschenden Konventionen die Stirn geboten hat, z.B. alleine dadurch, dass
sie mit ihrem Hund alleine auf der Straße – was damals höchst verpönt war –
spazieren gegangen ist. Die innere Lola zeigt uns, welche Kraftanstrengung sie diese
Auflehnung gekostet hat.
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