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Sonntag, 5. Januar 2014

Exkurs: Jonathan Meese: "Diktatur der Kunst" im Salzburger Museum der Moderne

Kunst formt, 2011
Der himmlischste Feuerwehrmensch
"SOS PARSIFAL", 2013
Das Museum der Moderne in Salzburg zeigt die Werke des bekannten deutschen Künstlers Jonathan Meese (geboren 1970 in Tokio) in einer Überblicksschau. Meese besuchte die Hochschule für bildende Künste in Hamburg, verließ diese jedoch vorzeitig, um in einer Galerie in Berlin auszustellen. Im Jahr 1998 zeigte er auf der ersten Berliner Biennale eine seiner frühen Installationen. Seine erste Einzelausstellung hatte er 2010/2011 im Museum of Contemporary Art in North Miami. 2010 erschuf Meese das Bühnenbild für die Oper Dionysos bei den Salzburger Festspielen; im Jahr 2016 soll er den "Parsifal" bei den Bayreuther Festspielen inszenieren. In seinen Bildern stellt Meese alle politischen Systeme in Frage. Er spielt mit politischen (verfemten) Figuren, Vertretern der Heldensagen, Symbolen, wie dem eisernen Kreuz und dem Hakenkreuz sowie der deutschen Zeitgeschichte. Durch die Aufnahme in seine Bilder möchte Meese diese Symbole neutralisieren, er will ihre Wirkungslosigkeit für die Moderne sichern. Für ihn ist Kunst somit eine

Dr. Jörg Immendorf III
(Demut und Nacht), 2005
Distanzschaffungsmaßnahme zu dem, was nicht Kunst ist. Die Bilder der Ausstellung wirken kraftvoll, wild und lebendig. Bei den meisten fügt der Künstler noch Wörter oder einen kurzen Text hinzu. Meese hat eine große Gabe, Gesichter und Gesichtszüge mit wenigen Pinselstrichen prägnant darzustellen - in der Bildergalerie von Adeligen in Rüstung (Anfang des 18. Jahrhunderts), denen er seine eigenen Skizzen gegenüberstellt sowie dem Porträt von Jörg Immendorf oder seinen Selbstporträts wird dies ganz deutlich. Der Ausflug nach Salzburg ist unbedingt zu empfehlen!

Selbstporträt mit eisernem Kreuz, 2011




















Die Ausstellung ist bis zum 9. März 2014 im Museum der Moderne in Salzburg zu sehen.

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